Der Begriff „Kirche – ekklesia“, schreibt Hans-Joachim Sander*, ist nicht dem religiösen Bereich entnommen, sondern der hellenistischen Stadtgemeinschaft: "Ekklesia" ist eigentlich die Versammlung der Wahlberechtigten, die für die Probleme Lösungen entwickeln, die sich einer Gesellschaft jeweils zu einem Zeitpunkt stellen. Sie ist, dann nach Paulus, in sich im Glauben verbunden, sie ist aber prinzipiell und stets für alle offen. Sie ist unausweichlich auf ihren Ort bezogen, ist ihm ausgesetzt, lernt von ihm, ist auch Teil dessen, wovon sie sich – zur Lösungsfindung – distanzieren muss: „Ungerechtigkeitsklüngel“.
* Anders glauben, nicht trotzdem. Sexueller Missbrauch der katholischen Kirche und die theologischen Folgen (2021)